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Die Schule von Palech
1923–1950
In der Hinwendung zur Lackminiatur suchten die Palecher Ikonenmaler nach der Oktoberrevolution eine neue künstlerische Ausrichtung. Die Errungenschaften des Sozialismus, aber auch Bilder der Bedrohung und des Krieges dokumentieren eindringlich die Entwicklung des jungen sowjetischen Staates.
Beschreibung
Ausgelöst von der Oktoberrevolution und dem staatlich verordneten Atheismus, war der religiösen Kunst in Russland seit 1917 schlagartig der Boden entzogen. In Palech, einem alten Zentrum der Ikonenmalerei, suchten die betroffenen Maler in der Hinwendung zur Lackminiatur ein Auskommen und eine neue künstlerische Ausrichtung. Nach tastenden Anfängen unter dem Einfluss des Art déco gelang die Transformation religiöser Motive und eines tradierten Stilvokabulars in die junge sowjetische Kunst. Im Zentrum dieses Geschehens stand der Maler Iwan Golikow, der gemeinsam mit sechs weiteren ehemaligen Ikonenkünstlern 1924 die Palecher Genossenschaft für alte Malerei ins Leben rief. Golikows Malerei sollte Ausgangspunkt und Höhepunkt des frühen Palecher Stils zugleich sein, den sich bei aller individuellen Ausprägung auch die anderen Maler zu Eigen machten. Mit der Zehnjahresfeier der Revolution 1927 traten die Ziele und Errungenschaften des Sozialismus als dominierendes Thema in den Vordergrund. Der radikale Umbau der Gesellschaft und der Wandel vom Agrar- zum Industriestaat wurde in plakativ anmutenden Kompositionen gefeiert. Schon seit den späten dreißiger Jahren und verstärkt von 1941 an wichen sie Bildern der Bedrohung und des Kampfes von düsterer Eindringlichkeit, schließlich den triumphalen Szenen des Sieges. Erstmalig wird in Ausstellung und Katalog aus dem reichen Fundus der bedeutendsten russischen Sammlungen das Werden der Palecher Schule nachgezeichnet.
Details
Hg. Monika Kopplin
sofort lieferbar
250 Seiten, 200 Abbildungen in Farbe
23 × 30 cm, gebunden
23 × 30 cm, gebunden
ISBN: 978-3-7774-3201-4
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